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Besucherrekord beim 5. Münchner Tauchertag auf der Messe f.re.e
29.02.2020
von Josef Grimm & Dr. Florian Dams

In diesem Jahr hat der VIT in Zusammenarbeit mit DAN und der Messeleitung erneut den Münchner Tauchertag auf der Messe f.re.e am letzten Februarwochenende organisiert. Zum diesjährigen „kleinen“ – 5-jährigen – Jubiläum durften sich die Veranstalter über einen Besucherrekord freuen: Wie die Anmeldezahlen im Vorfeld bereits vermuten ließen, war das Event mit über 100 Teilnehmern so gut besucht, wie noch nie. Passend hierzu haben die hochkarätigen Referenten für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt:

Dr. Ullrich Speer von Sharkprojekt erinnerte, dass jeder zweite Atemzug vom Meer produziert wird. Er verdeutlichte, dass es seit 400 Millionen Jahren Haie gibt, die perfekt in diesem Ökosystem angepasst sind und sie ein wichtiges Bindeglied der Meere sind. Haie sind allerdings vom Aussterben bedroht. Weiterhin versuchte er anschaulich begreiflich zu machen, dass „wenn der Hai stirbt, stirbt das Meer und wenn das Meer stirbt, stirbt der Mensch“.

Andreas Pacher, Obmann der Arge Tauchen Österreich zeigte reale Beispiele zu Tauchunfällen in alpinen Gewässern (z. B. Attersee). Er erläuterte die Auswirkung des Tiefenrausches auf die Handlungen der Taucher in größeren Tiefen. Weiterhin zeigte er zusätzliche Faktoren auf (u. a. Partialdrücke von Gasen in der Tiefe, Ausrüstung, Selbstüberschätzung) durch die es teils zu schweren Tauchunfällen kommen kann. Ein weiterer Grund für schwere Tauchunfälle, so Pacher, sei die ungünstige Verkettung oben genannter Faktoren.

Dr. Wilhelm Welslau legte die Symptomatik von Tauchunfällen klar und zeigte einzuleitende Maßnahmen bei den verschiedensten Symptomen auf. Er ging auch näher auf die Unterscheidung der DCI in milde und schwere Erscheinungsform ein. Das wichtigste, so Welsau, ist die Gabe von Sauerstoff, so schnell wie möglich, so hochkonzentriert wie möglich, so lange wie möglich und auch in Zweifelsfällen. Dr. Weslau stellte den 5 Minuten Neurocheck von DAN vor, der eine orientierende klinische und neurologische Untersuchung darstellt, die jeder bei Verdacht eines Tauchunfalls anwenden kann, um in Erfahrung zu bringen, ob eine DCI vorliegt und wie stark diese ausgeprägt ist.

Werner Scheyer referierte über die Vereisung von Atemreglern. Im Detail was bei einer Vereisung im Atemregler passiert und was die Ursachen sein können. Ein essentieller Punkt ist die Feuchte der Atemluft. Hierfür zeigte er mögliche Quellen auf und demonstrierte einige Prüfmethoden.

Dr. Ulrich van Laak erläuterte anhand Fallbeispielen von Tauchnotfällen das Verhalten bei einem Tauchunfall in Gebieten mit schlechter medizinischer Versorgung. Vorallem die Vorbereitung und das Wissen, wie ich mich bei einem Tauchunfall verhalten solle, seien hier von Bedeutung. Er informierte über spezielle Tauchunfallversicherungen u.a. die Versicherung von DAN, denn bei vielen Unfallversicherungen, so Dr. van Laak, ist die Behandlung in einer Druckkammer nicht enthalten, wodurch auf den Verunfallten im Nachgang hohe Kosten zukommen können.

Wir möchten uns herzlich bei den Referenten, der Messeleitung und bei DAN für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken und freuen uns schon auf den 6. Münchner Tauchertag!